Schlagwortarchiv für: Mission

Von Lucca Aurich, Mitarbeiter von TeachBeyond Brasilien / Brazil Quest Ministry

Geografie, Landkarten und Flaggen haben mich schon immer fasziniert. Auf den kleinen karibischen Küstenstaat Belize wurde ich jedoch erst auf der TeachBeyond-Konferenz im Oktober 2023 so richtig aufmerksam. In einigen tiefgehenden Gesprächen dort entstand die Idee, die Bildungsarbeit an der Belize Christian Academy durch die Erfahrungen unserer TeachBeyond-Freizeitarbeit zu bereichern. Gemeinsam mit Scott und Patsy Buhler – Mitarbeiter des Brazil Quest Ministry und wunderbares Ehepaar mit umfangreicher Erfahrung in der Freizeitarbeit – entwickelten wir ein Konzept. Unsere Hauptaufgabe war es, mit dem Team in Belize zu teilen, was Gott durch die Freizeitarbeit in Brasilien (von dort komme ich, d. Red.) bereits getan hat.

„Geografie, Landkarten und Flaggen haben mich schon immer fasziniert. Auf den kleinen karibischen Küstenstaat Belize wurde ich jedoch erst auf der TeachBeyond-Konferenz im Oktober 2023 so richtig aufmerksam.“

Während einer intensiven Woche der Vorbereitung mit Leitern und Freiwilligen formten wir das Herzstück von „Camp Eagle“, so lautete unser Motto für die Freizeit. Wir suchten Gottes Führung. Unser Ziel war es, das Leben der FreizeitteilnehmerInnen zu bereichern.

In der Freizeit, die in der darauffolgenden Woche stattfand, erlebten wir eine einzigartige Zeit. Teenager erlebten in verschiedenen Bereichen ihres Lebens erstaunliche Veränderung – sozial, emotional und geistlich. Es entwickelte sich eine Atmosphäre, in der junge Menschen fast nebenbei, etwa am Lagerfeuer und in Kleingruppengesprächen, ganz frei über innere und äußere Konflikte sprechen konnten. Sie erfuhren Annahme, Unterstützung und Zuspruch. Zum Abschluss dieser Woche erlebten wir Kinder, die vor Energie und Lebensfreude nur so strotzten. Am Ende stand eine tiefgründige und zugleich humorvolle Geschichte über eine königliche Geburtstagsfeier, in der wir Freude und Kraft vermitteln konnten, die entsteht, wenn man dieselben Wünsche hat wie unser König. Trotz aller Herausforderungen durch kulturelle Unterschiede und die intensiven Veränderungen spürten wir Gottes Hand. Es war als ob eine übernatürliche Einheit und ein klarer Fokus bei allen Aktivitäten geschenkt wurde. Was für eine Freude, Teil eines weiteren kleinen Stücks von Gottes Reich zu sein, das hier auf Erden für die Ewigkeit gebaut wurde.

Von Dr. Peter und Marianne Regez, sie beraten und unterstützen TeachBeyond Deutschland bis heute als aktive Rentner

„Nach meinem Studienabschluss 1979 haben wir uns als Ehepaar überlegt, wie wir unsere persönlichen, geistlichen und beruflichen Gaben in Gottes Reich einbringen könnten. So begannen wir 1979 unseren vollzeitlichen Dienst in der Studentenarbeit von Campus für Christus in Zürich. 1980 folgte ein mehrmonatiges Kulturtraining im Osten Londons und später die Ausreise in den Kongo/Zaire.

Wir hatten einen beruflichen Schwerpunkt und engagierten uns auch dort unter Studenten. Nach fünf Jahren ging es zurück an die Uni in Zürich, wo ich meine Doktorarbeit über das afrikanische Grundnahrungsmittel Maniok abschloss. Nach einer Leitungsaufgabe in der europäischen Zentrale von Campus für Christus im Südschwarzwald wechselten wir 1994 zum Janz Team/TeachBeyond, zuerst leihweise and ab 1996 mit voller Anstellung.

„Wir erlebten offene Türen und Herzen durch die Bildungsarbeit in einer Art und Weise, wie sie durch kirchliche Arbeit wahrscheinlich nicht möglich gewesen wäre!“

Bei Janz Team, heute TeachBeyond hatte ich die Funktion des Landesleiters für Deutschland und danach die des Internationalen Leiters inne. Währenddessen spürten wir unsere Berufung in ein großes kommunistisch geprägtes Land in Ostasien immer stärker. So dienten wir dort für insgesamt sieben Jahre mit einer Partner-Firma, die internationale christlich geprägte Schulen betreibt. Wir erlebten offene Türen und Herzen durch die Bildungsarbeit in einer Art und Weise, wie sie durch kirchliche Arbeit wahrscheinlich nicht möglich gewesen wäre!
Seit Ende 2014 sind wir wieder zurück in Deutschland und haben beide in verschiedenen Rollen gedient. In diesem Jahr 2024 lautet unser Motto „Finishing Well“ (gut abschließen). An verschiedenen internationalen Anlässen konnten wir letztmals teilnehmen und unsere Erkenntnisse und Anliegen weitergeben.“

F: Sonja, du bist Lehrerin an der Freien Evangelischen Schule Lörrach. Wie kam es zu dieser Partnerschaft mit einer Schule in Pakistan?

A: Es begann auf einer Abenteuerreise meines Mannes Michael in Pakistan 2007. Er gewann Land und Leute lieb. Bildung schien ihm der Schlüssel für eine gute Entwicklung und gegen Extremismus. Auf einer Konferenz gab ihm ein Unbekannter, der nichts von ihm wusste, auf einen prophetischen Eindruck hin den Kontakt von Shining Light. Er lernte die Arbeit kennen und 2014 stellte Michael die Schule der FES Leiterschaft vor. 2015 lud die FES Sajjad, den Leiter nach Lörrach ein. 2017 führten wir als FES-Lehrer mit Unterstützung von TeachBeyond eine Lehrerfortbildung in Pakistan durch. Inzwischen gab es mehrere gegenseitige Besuche.

F: „Shining Light“, das klingt vielversprechend als Name einer Schule. Was genau ist das Besondere an dieser Schule?

A: In Pakistan werden Christen benachteiligt. Sie haben weniger Chancen auf Schulbildung  und bekommen keine gute Arbeit. Shining Light bietet Christen und Muslimen die Möglichkeit auf gute Schulbildung, um später besser zurecht zu kommen. Shining Light gründet im “Remote Village Program” Schulen an Orten, wo es bisher entweder keine gab oder wo Mädchen keinen Zugang hatten. Shining Light ist wirklich ein helles Licht für viele Menschen in Pakistan, um ihre Lebensumstände zu verbessern.

F: Du warst gerade kürzlich erst persönlich dort. Welche Eindrücke bringst du mit?

A: Wir waren da als die dortige Gemeinde ihr 15-jähriges Jubiläum feierte. „No one can stop the Gospel!,“ das sagte Sajjad, Schulleiter und auch Pastor, immer wieder. Die Gemeinde erlebte viel Widerstand, auch Steine, die auf ihr Gebäude geworfen wurden. Inzwischen ist sie in der Region anerkannt. Menschen erfahren den lebendigen Gott, im Schulalltag und im Alltag der Menschen. Im “Women Vocational Training Center” lernen Frauen Nähen, erfahren Bildung und Lebenshilfe. Shining Light ist mehr als eine klassische Schule, sehr viel umfassender. Das Evanangelium kann keiner aufhalten.

F: Kannst du an einer kleinen Begebenheit erzählen, wie SL als Schule das Leben der Kinder, Eltern und Lehrer im Sinne des Evangeliums verändert?

A: Einige Schüler aus christlichem Elternhaus leben zusammen in einem Internat, kommen jeden Abend zusammen. Während der Coronazeit legte ihnen Gott aufs Herz zu beten. Es war eindrücklich zu sehen, wie Kinder und Jugendliche Gott voller Leidenschaft und Ernst anbeten. Ein etwa 16-jähriges Mädchen erzählte uns begeistert, wie sehr sie das liebt. Sajjad sagt, dass die Arbeit von Shining Light vom Gebet dieser Kinder und Jugendlichen getragen wird. Sie erfahren Kraft in all ihren Schwierigkeiten und Widerständen, strahlen in ihr Umfeld und bewirken Veränderung.

F: Welche Hilfe und Unterstützung wird besonders benötigt und wofür?

A: Zum einen braucht Shining Light Gebet. Gerade angesichts von konkretem äußerem Druck, Widerstand und Bedrohungen benötigt Sajjad Weisheit im Umgang mit Behörden und Menschen. Und Shining Light braucht auch finanzielle Unterstützung. So können Kinder aufgenommen werden, die sich die Schule nicht leisten können oder Kinder aus christlichen Familien, die auf öffentlichen Schulen nicht aufgenommen werden. Das Patenschaftsprogramm ermöglicht für monatlich 40 Euro einem Kind einen Monat Schule und Internat. Auch die Grundstücksmiete für die Schule wird immer schwerer. Gerade erst hat der Eigentümer der Verlängerung des Mietvertrags zwar zugestimmt, aber die Bedingungen und der Preis werden immer ungünstiger.

Das Interview führte Falk Winter.