F: Sonja, du bist Lehrerin an der Freien Evangelischen Schule Lörrach. Wie kam es zu dieser Partnerschaft mit einer Schule in Pakistan?
A: Es begann auf einer Abenteuerreise meines Mannes Michael in Pakistan 2007. Er gewann Land und Leute lieb. Bildung schien ihm der Schlüssel für eine gute Entwicklung und gegen Extremismus. Auf einer Konferenz gab ihm ein Unbekannter, der nichts von ihm wusste, auf einen prophetischen Eindruck hin den Kontakt von Shining Light. Er lernte die Arbeit kennen und 2014 stellte Michael die Schule der FES Leiterschaft vor. 2015 lud die FES Sajjad, den Leiter nach Lörrach ein. 2017 führten wir als FES-Lehrer mit Unterstützung von TeachBeyond eine Lehrerfortbildung in Pakistan durch. Inzwischen gab es mehrere gegenseitige Besuche.
F: „Shining Light“, das klingt vielversprechend als Name einer Schule. Was genau ist das Besondere an dieser Schule?
A: In Pakistan werden Christen benachteiligt. Sie haben weniger Chancen auf Schulbildung und bekommen keine gute Arbeit. Shining Light bietet Christen und Muslimen die Möglichkeit auf gute Schulbildung, um später besser zurecht zu kommen. Shining Light gründet im “Remote Village Program” Schulen an Orten, wo es bisher entweder keine gab oder wo Mädchen keinen Zugang hatten. Shining Light ist wirklich ein helles Licht für viele Menschen in Pakistan, um ihre Lebensumstände zu verbessern.
F: Du warst gerade kürzlich erst persönlich dort. Welche Eindrücke bringst du mit?
A: Wir waren da als die dortige Gemeinde ihr 15-jähriges Jubiläum feierte. „No one can stop the Gospel!,“ das sagte Sajjad, Schulleiter und auch Pastor, immer wieder. Die Gemeinde erlebte viel Widerstand, auch Steine, die auf ihr Gebäude geworfen wurden. Inzwischen ist sie in der Region anerkannt. Menschen erfahren den lebendigen Gott, im Schulalltag und im Alltag der Menschen. Im “Women Vocational Training Center” lernen Frauen Nähen, erfahren Bildung und Lebenshilfe. Shining Light ist mehr als eine klassische Schule, sehr viel umfassender. Das Evanangelium kann keiner aufhalten.
F: Kannst du an einer kleinen Begebenheit erzählen, wie SL als Schule das Leben der Kinder, Eltern und Lehrer im Sinne des Evangeliums verändert?
A: Einige Schüler aus christlichem Elternhaus leben zusammen in einem Internat, kommen jeden Abend zusammen. Während der Coronazeit legte ihnen Gott aufs Herz zu beten. Es war eindrücklich zu sehen, wie Kinder und Jugendliche Gott voller Leidenschaft und Ernst anbeten. Ein etwa 16-jähriges Mädchen erzählte uns begeistert, wie sehr sie das liebt. Sajjad sagt, dass die Arbeit von Shining Light vom Gebet dieser Kinder und Jugendlichen getragen wird. Sie erfahren Kraft in all ihren Schwierigkeiten und Widerständen, strahlen in ihr Umfeld und bewirken Veränderung.
F: Welche Hilfe und Unterstützung wird besonders benötigt und wofür?
A: Zum einen braucht Shining Light Gebet. Gerade angesichts von konkretem äußerem Druck, Widerstand und Bedrohungen benötigt Sajjad Weisheit im Umgang mit Behörden und Menschen. Und Shining Light braucht auch finanzielle Unterstützung. So können Kinder aufgenommen werden, die sich die Schule nicht leisten können oder Kinder aus christlichen Familien, die auf öffentlichen Schulen nicht aufgenommen werden. Das Patenschaftsprogramm ermöglicht für monatlich 40 Euro einem Kind einen Monat Schule und Internat. Auch die Grundstücksmiete für die Schule wird immer schwerer. Gerade erst hat der Eigentümer der Verlängerung des Mietvertrags zwar zugestimmt, aber die Bedingungen und der Preis werden immer ungünstiger.
Das Interview führte Falk Winter.