Nach knapp vier Jahren als National Director der TeachBeyond Deutschland gGmbH, zwischenzeitlich auch als Geschäftsführer, habe ich meinen Dienst mit Ende Mai 2022 beendet. Die Entscheidung zu diesem Schritt habe ich den Vertretern beider Gesellschafter, TeachBeyond USA/CAN sowie Freie Evang. Schulen e.V. Lörrach, sowie dem Beirat mitgeteilt. Ich gehe ihn mit einer Mischung aus Dankbarkeit, Wehmut, Freude und Bedauern. Die Geschäftsführung hatte ich schon zu einem früheren Zeitpunkt an Wolfgang Zschämisch übergeben. Ihm obliegt die Leitung nun bis zur Berufung eines neuen Leiters. Ich bleibe der Organisation bis auf Weiteres als Administrativer bzw. Betriebsleiter erhalten.

Der Auftrag, ein Bildungswerk zu entwickeln

Im Rückblick waren die letzten knapp vier Jahre für die Organisation überlebensnotwendig, für mich eine überaus spannende Erfahrung: Nach 12 Jahren im pastoralen Gemeindedienst sowie als Referent für christliche Sportarbeit, Bereichsleiter und Dozent wurde ich im Herbst 2018 nach unserem Zuzug aus Rheinland-Pfalz als Leiter und Geschäftsführer angefragt. Der Arbeitsauftrag war, die gut ein Jahr davor neu gegründete Organisation als Bildungswerk zu entwickeln, ihm Struktur und Richtung zu geben. Ich widmete mich dieser Aufgabe mit Hingabe, Entschlossenheit und Leidenschaft. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Anerkennung der Gemeinnützigkeit von Behördenseite gerade erst ausgesprochen, die Arbeit konnte also gerade erst beginnen. Ich selbst war zu dieser Zeit noch Dozent am Theol. Seminar Rheinland, wo ich das Studienjahr im Pendlermodus auch regulär beendete.

Das Erbe annehmen lernen – und einen weiteren Auftrag

TeachBeyond als Werk, seine Vergangenheit und/oder Verbindung mit dem Janz Team kannte ich nicht. Mein Vertrauen war jedoch umfassend und mich auf Unbekanntes einzulassen, das mochte ich schon immer. Zu meiner großen Überraschung entdeckte ich nach und nach das Erbe, aus dem die Organisation hervorging. Ich begann es zu erforschen – und zu umarmen. Noch viel überraschter war ich von massiven Folgen der, so muss man es nennen, Zerschlagung der Janz Team-Arbeit im Jahr 2017, also vor meiner Zeit. Dass hier vieles nicht zu Ende gedacht und den Nachfolgeorganisationen viel Arbeit hinterlassen wurde, gestand der damalige Vorstand 2021 nicht umsonst auch ein.
An eine bloße Neuausrichtung war also, anders als angenommen, nicht zu denken. Der Auftrag der Neuausrichtung trat schnell zurück hinter den Umgang mit zentnerschweren Lasten infolge der Zerschlagung. Die Bereinigung geerbter struktureller und personeller Baustellen sowie der Rückbau von überteuerten Strukturen, also eine wirtschaftliche Sanierung hatte Priorität. Hinzu kam eine bemerkenswerte Stimmung im Mitarbeiterteam – und überhaupt im Werk und dem Umfeld, die ich anfangs kaum einordnen konnte. In ungezählten Gesprächen und aufgrund meiner intensiven Beschäftigung mit dem Werk und seiner Geschichte identifizierte ich nach und nach einen schwer begreifbaren tiefen Bruch mit, ja vielleicht sogar eine Entfremdung von der eigenen Geschichte.

Gott erleben in unerwarteten Veränderungen

Meine Aufgabe wurde schnell wieder zu der eines Pastors und Seelsorgers, weniger zu der eines strategischen Entwicklers oder Gestalters. Auf diesem Weg der Versöhnungsarbeit, des Rückbaus, der Sanierung erlebten wir als Team unvergessliche Gänsehautmomente, besondere und unplanbare Führungen des lebendigen, dreieinigen Gottes. Er begegnete uns teilweise in konkreten Bibelworten. Dass wir diesen Weg trotz aller Überraschungen und Hindernisse, trotz meines beständigen Fragens, wie es überhaupt dazu kommen konnte und zusätzlich erschwert durch die Situation rund um Corona, gemeinsam sehr erfolgreich bestreiten konnten, hat mein Leben sehr bereichert. Wir haben nicht mehr oder weniger als
einen Paradigmenwechsel angestoßen. Meinem Team bin ich sehr dankbar für den gemeinsamen, jederzeit vertrauensvollen Weg!

Die inhaltliche Ausrichtung mutig vorantreiben

Auf der Seite des inhaltlichen Entwickelns und Gestaltens konnten wir unter der Überschrift Erwachsenenbildung gemeinsam sehr konkrete Projektvorschläge entwickeln, aufbauend auf der Geschichte. Sie waren ambitioniert, zukunftsträchtig und plausibel, spiegelten die Janz Team-Werte wider und hatten das Potenzial, zukunftsweisende und im besten Sinne ehrgeizige Projekte auch für die beiden Eigentümer-Organisationen zu werden. Ende 2021 konnten wir sie den Gesellschaftern bzw. Eigentümern vorlegen.

Ein Bildungsträger soll entstehen – aber anders

Anfang 2022 ist nun jedoch entschieden worden, dass man sich in einem nächsten Schritt zunächst als bundesweiter Träger christlicher Bildungseinrichtungen etablieren möchte. Die Gründung christlicher Kindertagesstätten, Kindergärten und Schulen ist geplant und an mindestens zwei Orten bundesweit in Arbeit. Die Fokussierung auf dieses an und für sich gute und im Horizont des Reiches Gottes lohnenswerte Thema bedeutete auf der Kehrseite vorerst das Aus für die beschriebenen anderen Projekte. Beides nebeneinander ist in der aktuellen Phase der Organisation und vor dem Hintergrund von Personal und Finanzen nicht machbar. Im Prozess dieser Entscheidungsfindung traten unvereinbare Differenzen hinsichtlich der Strategie-, Visions und Personalentwicklung zutage. Einerseits hinterlässt dabei vieles auf meiner Seite Unverständnis und Ratlosigkeit. Andererseits war die Ausrichtung der Organisation im Blick auf Struktur und Richtung das Ziel – und dies ist erreicht. Das macht mich dankbar.

Ein bestelltes Haus hinterlassen

Ich hinterlasse die TeachBeyond Deutschland gGmbH heute in einem wirtschaftlich sanierten Zustand, im Frieden mit der Vorgängerorganisation, mit einer neuen Spenderbasis, mit einer geregelten Kommunikation nach innen und außen sowie mit einem geeinten Mitarbeiterteam. Zentral waren die Schritte zur Versöhnung mit der eigenen Geschichte, mit jahrzehntelangen Freunden, Betern, Spendern, mit Partnerorganisationen und mit der Öffentlichkeit. Unendlich dankbar bin ich für die Unterstützung all derer, die gebetet, geholfen, gespendet haben und die gesprächsbereit und geduldig waren.

Für die weitere Zukunft wünsche ich der kommissarischen wie auch der neuen Leitung von Herzen alles Gute und Gottes Segen.

Falk Winter,
Juni 2022

In Krisenzeiten wie diesen rückt der Leib Christi zusammen. Es gilt den Leidenden beizustehen, ihnen Liebe und Mitgefühl entgegenzubringen. Bei TeachBeyond Europe geschieht genau das. Und so versuchen wir aus Deutschland unsere Kollegen in Osteuropa in ihren unglaublichen Herausforderungen zu unterstützen. Besonders Beyond Borders, TeachBeyonds globaler Dienst für geflüchtete und vertriebene Menschen, unterstützt unsere TeachBeyond-Kollegen in Osteuropa, wenn sie über sich hinauswachsen. Wir stehen in engem Kontakt.

Auch über die Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen (AEM) bringen wir uns nach besten Kräften mit ein (https://aem.de/ukraine-nothilfe), sind Netzwerkpartner der AEM-Nothilfe geworden, unterstützen personell und finanziell.

Roman ist Missionsleiter von TeachBeyond in der Republik Moldau. Er berichtet ganz aktuell, dass der Strom der Vertriebenen zwar geringer ist als in den ersten Wochen, aber unvermindert anhält. Die Lage im Land, insbesondere in der Gegend, in der Roman und seine Frau leben und in der sie als Pastoren in einer lokalen Kirche arbeiten, ist nach wie vor sehr angespannt.

Und so helfen sie, wo sie können. Sie organisieren Verpflegung und Unterkünfte, stellen Kontakte mit christlichen Gastfamilien her, organisieren Transportmöglichkeiten und arbeiten mit anderen Hilfsorganisationen zusammen. Oft geht es um ganz praktische Grundbedürfnisse. Weil die mentale Erschöpfung, die Überlastung, die Trennung von den Familien und die Angst vor dem, was sie im Krieg erlebt haben, oft überwältigend sind, stehen Roman und seine Mitarbeiter den Menschen für Gespräch und Seelsorge zur Verfügung. Sie verbringen Zeit mit ihnen und versuchen für sie da zu sein.

Zum Osterfest konnten sie kleine Geschenke von geflohenen ukrainischen Frauen und Kindern über die Grenze in die Ukraine bringen. Es sollte ihre zuhause gebliebenen Männer überraschen, die ihr Land verteidigen. Roman erzählte dies einer Gruppe anderer TeachBeyond-Leiter in Europa mit großer Klarheit und Festigkeit. Sein Einsatz und der seiner Gemeinde und vieler freiwilliger Helfer ist atemberaubend. Roman gab Zeugnis von der Kraft, die sie von Gott empfangen.

Als TeachBeyond Moldau denken sie weiter und planen mit Beyond Borders für Mitte Mai eine Schulungskonferenz. Ziel ist es, die vielen freiwilligen Helfer direkt vor Ort zu schulen. Themen werden sein:

  1. Traumata verstehen und begegnen
  2. Anleitung für akute Hilfsmaßnahmen
  3. Vermittlung eines biblisch-theologisch fundierten Ansatzes zum Umgang mit Krisen und
  4. Anleitung zur Selbstfürsorge der Helfer.

Bitte hilf mit deiner Spende! Unterstütze diesen in so vielfältiger Weise unglaublich herausfordernden Dienst. Deine Spende wird schnell dort ankommen, wo sie gebraucht wird. Du hilfst bei der Beschaffung von Medikamenten, bei der Finanzierung von Transporten aus der EU und Bustransfers in die EU sowie bei der Vorbereitung der bevorstehenden Konferenz.

Vielen DANK.

Als Spendenzweck bitte Beyond Borders auswählen

F: Todd, ich erlebe dich als unfassbar spannenden Menschen. Du hast eine große Familie, bist US-Amerikaner und Schwede, warst Pastor in Deutschland und hast einen ungewöhnlichen Beruf. 2015 wurdest du nach Thailand entsendet und arbeitest in einer interessanten Einrichtung. Wie kann man das Phänomen deiner bewegten Lebensgeschichte verstehen?

Zu der Zeit als ich die High School abschloss, war ich ein Junge aus der Provinz. Während scheinbar alle anderen die Welt entdecken wollten, wollte ich am liebsten in meiner kleinen Heimatstadt bleiben. Für mich stand immer der Wunsch im Vordergrund, das zu machen, was Gott mir aufs Herz legt. Und so ging ich immer nur einen Schritt nach dem anderen. Nun lebe ich im Ausland, obwohl das nie mein Plan war. Aber immer wenn eine Sache zu Ende war, lag eine andere direkt vor mir, manchmal auch zwei oder drei, so dass ich die Wahl hatte. Jedenfalls ging ich einfach weiter, im Vertrauen darauf, dass Gott mich schon führen und mir den passenden Weg zeigen würde. Ja es ist definitiv ein sehr aufregendes Leben, von dem ich damals in der High School noch nichts ahnte.

F: Was ist dein aktueller Dienst für TeachBeyond Deutschland in Thailand? Was sind deine größten Freuden und Herausforderungen?

Im Dienst für TeachBeyond Deutschland gehören Predigt, Schulungs- und Lehrtätigkeit, theologisches Arbeiten, Vorträge, Beratung, Mentoring sowie Mitarbeiterbetreuung zu meinen Aufgaben. Mit der Erfahrung von 28 Jahren im Ausland kenne ich die Herausforderungen der interkulturellen Arbeit. Mir liegt es am Herzen, anderen Mitarbeitern zu helfen, damit sie ihre Arbeit bestmöglich tun können. Es macht mir große Freude, wenn ich sehe, wie sie sich entwickeln und schwierige Lebensabschnitte meistern. Derzeit bereitet Vielen die Pandemie riesige Herausforderungen. Gruppenmeetings wurden ebenso abgesagt wie ein Großteil der Predigt-, Lehr- und Vortragstätigkeit. Als es wieder aufwärts ging, gab es wieder Möglichkeiten, doch dann kam die nächste Welle. Ich bin sehr gespannt, wie sich das entwickeln wird, wenn sich die Lage wieder entspannt und Menschen sich wieder wie gewohnt treffen können. Bei uns in Thailand rollt gerade eine weitere Welle an, aber diesmal werden die Dinge nicht mehr so streng reglementiert.

F: Den Krieg in Europa bekommst du nur aus großer Entfernung mit. Was bewegt dich als Psychosozialer Berater, wenn du von vielen Millionen flüchtenden und schwer traumatisierten Menschen hörst?

Das bricht mir das Herz. Ich hatte schon mit vielen Menschen zu tun, die ganz unterschiedlich schwer traumatisiert worden sind. Man muss es sich so vorstellen, dass ein Trauma im Körper gespeichert wird. Es kann sich sofort zeigen, oder es schlummert bis zu einem späteren Zeitpunkt, bis es sich bemerkbar macht. Auf jeden Fall müssen Traumata verarbeitet werden, damit der Mensch lernt, wieder zu leben. Wenn ich allerdings die Menschenmassen auf der Flucht sehe, wird klar, dass viele von ihnen das Erlebte nicht werden verarbeiten können. Diese Traumata werden über Generationen hinweg Kollateralschäden hervorrufen. Die Auswirkungen sind viel schwerwiegender als das, was man äußerlich und momentan wahrnehmen kann.

F: Hast du einen Rat für Christen, Kirchen, christliche Organisationen in Deutschland im Umgang mit dieser Flüchtlingswelle und den konkreten Menschen?

Das ist zweifellos eine gewaltige Herausforderung. Diese Menschen fliehen von einem bedrohlichen Ort, der nicht mehr sicher ist. Dennoch war und ist es ihr Zuhause. Sie sind jetzt ohne Heimat und wissen nicht, ob und wann sie dorthin zurückkönnen. Das allein kann schon ein zusätzliches Trauma auslösen. Ich denke, Christen müssen zuerst überlegen, wie sie den körperlichen Bedürfnissen dieser Menschen begegnen können. Dann ist zu überlegen, wie man ihnen ein geschütztes Umfeld schaffen und ein Gefühl der Zugehörigkeit vermitteln kann. Sie werden sich nicht schnell in die neue Umgebung einfinden. Obwohl das langfristig sinnvoll erscheint, müssen wir geduldig sein und nicht zu viel Druck ausüben. Weiterhin ist es wichtig, die mitgebrachten Traumata zu erkennen und ihnen Möglichkeiten zu bieten, das Erlebte zu verarbeiten, wozu professionelle Begleitung nötig sein wird. Ein Ansatz, sie psychologisch zu unterstützen, ist, eine Haltung der Offenheit und Neugier zu zeigen. Wenn wir Menschen neugierig begegnen, dann stellen wir ihnen Fragen und ermöglichen ihnen, Erfahrungen zu reflektieren. Wenn ein Geflüchteter eine engere Beziehung zu einem Einheimischen haben würde, würde er sich zugehörig fühlen und einen Gesprächspartner haben. In jedem Fall gibt es auf das alles aber keine einfachen Antworten.

F: Im Jahr 2023 kehrt ihr wieder nach Deutschland zurück. Gibt es schon Pläne, wie es dann weitergeht?

Dies ist eine gute Frage, auf die wir noch keine Antwort haben. Debbie und ich fangen gerade an, darüber nachzudenken. Momentan haben wir noch zwei Kinder bei uns und bedenken auch deren Bedürfnisse. Wir sind voller Zuversicht, dass Gott die nächsten Schritte zum richtigen Zeitpunkt deutlich machen wird.

Interview und Übersetzung: Falk Winter

F: Sonja, du bist Lehrerin an der Freien Evangelischen Schule Lörrach. Wie kam es zu dieser Partnerschaft mit einer Schule in Pakistan?

A: Es begann auf einer Abenteuerreise meines Mannes Michael in Pakistan 2007. Er gewann Land und Leute lieb. Bildung schien ihm der Schlüssel für eine gute Entwicklung und gegen Extremismus. Auf einer Konferenz gab ihm ein Unbekannter, der nichts von ihm wusste, auf einen prophetischen Eindruck hin den Kontakt von Shining Light. Er lernte die Arbeit kennen und 2014 stellte Michael die Schule der FES Leiterschaft vor. 2015 lud die FES Sajjad, den Leiter nach Lörrach ein. 2017 führten wir als FES-Lehrer mit Unterstützung von TeachBeyond eine Lehrerfortbildung in Pakistan durch. Inzwischen gab es mehrere gegenseitige Besuche.

F: „Shining Light“, das klingt vielversprechend als Name einer Schule. Was genau ist das Besondere an dieser Schule?

A: In Pakistan werden Christen benachteiligt. Sie haben weniger Chancen auf Schulbildung  und bekommen keine gute Arbeit. Shining Light bietet Christen und Muslimen die Möglichkeit auf gute Schulbildung, um später besser zurecht zu kommen. Shining Light gründet im “Remote Village Program” Schulen an Orten, wo es bisher entweder keine gab oder wo Mädchen keinen Zugang hatten. Shining Light ist wirklich ein helles Licht für viele Menschen in Pakistan, um ihre Lebensumstände zu verbessern.

F: Du warst gerade kürzlich erst persönlich dort. Welche Eindrücke bringst du mit?

A: Wir waren da als die dortige Gemeinde ihr 15-jähriges Jubiläum feierte. „No one can stop the Gospel!,“ das sagte Sajjad, Schulleiter und auch Pastor, immer wieder. Die Gemeinde erlebte viel Widerstand, auch Steine, die auf ihr Gebäude geworfen wurden. Inzwischen ist sie in der Region anerkannt. Menschen erfahren den lebendigen Gott, im Schulalltag und im Alltag der Menschen. Im “Women Vocational Training Center” lernen Frauen Nähen, erfahren Bildung und Lebenshilfe. Shining Light ist mehr als eine klassische Schule, sehr viel umfassender. Das Evanangelium kann keiner aufhalten.

F: Kannst du an einer kleinen Begebenheit erzählen, wie SL als Schule das Leben der Kinder, Eltern und Lehrer im Sinne des Evangeliums verändert?

A: Einige Schüler aus christlichem Elternhaus leben zusammen in einem Internat, kommen jeden Abend zusammen. Während der Coronazeit legte ihnen Gott aufs Herz zu beten. Es war eindrücklich zu sehen, wie Kinder und Jugendliche Gott voller Leidenschaft und Ernst anbeten. Ein etwa 16-jähriges Mädchen erzählte uns begeistert, wie sehr sie das liebt. Sajjad sagt, dass die Arbeit von Shining Light vom Gebet dieser Kinder und Jugendlichen getragen wird. Sie erfahren Kraft in all ihren Schwierigkeiten und Widerständen, strahlen in ihr Umfeld und bewirken Veränderung.

F: Welche Hilfe und Unterstützung wird besonders benötigt und wofür?

A: Zum einen braucht Shining Light Gebet. Gerade angesichts von konkretem äußerem Druck, Widerstand und Bedrohungen benötigt Sajjad Weisheit im Umgang mit Behörden und Menschen. Und Shining Light braucht auch finanzielle Unterstützung. So können Kinder aufgenommen werden, die sich die Schule nicht leisten können oder Kinder aus christlichen Familien, die auf öffentlichen Schulen nicht aufgenommen werden. Das Patenschaftsprogramm ermöglicht für monatlich 40 Euro einem Kind einen Monat Schule und Internat. Auch die Grundstücksmiete für die Schule wird immer schwerer. Gerade erst hat der Eigentümer der Verlängerung des Mietvertrags zwar zugestimmt, aber die Bedingungen und der Preis werden immer ungünstiger.

Das Interview führte Falk Winter.

Mit einem festlichen und wunderbar berührenden Adventkonzert der besonderen Art läuteten wir auch in diesem Jahr wieder das dritte Adventwochenende ein. Weiterlesen

Endlich wieder Livekonzerte planen und mit lokalen Kirchen und Gemeinden durchführen, endlich wieder eine Speerspitze unserer Öffentlichkeitsarbeit aktivieren! Allergrößte Vorfreude und Zuversicht für eine Adventkonzert-Tournee mit Danny Plett lagen in der Luft. Weiterlesen

F: Lucca, deinen Vornamen nehmen wir dir als Brasilianer ja noch ab. Aber Aurich, ganz ehrlich, das klingt so gar nicht brasilianisch. Was ist denn da los?

Weiterlesen

Nigel, was hast du in Griechenland gemacht?

Im Mai und Juni war ich für Beyond Borders für insgesamt vier Wochen auf der Insel Lesbos, um eine geeignete Partnerorganisation für ein neues Projekt zu finden. Das neue Projekt nutzt Bildungstechnologie (Tablet-Computer) und spezielle Bildungs-Anwendungen für Jugendliche und junge Erwachsene. Wir haben fünf Organisationen recherchiert, bevor wir diejenige gefunden haben, von der wir glauben, dass sie unseren Bedürfnissen entspricht. Beim nächsten Besuch im Juni hatten wir Gespräche mit unseren neuen Partnern und stellten unseren neu ernannten Bildungskoordinator André Marotto aus Brasilien vor.

Was ist Beyond Borders?

Beyond Borders ist ein noch relativ neuer Zweig der globalen TeachBeyond-Bewegung. Unsere Mission ist es, Bildungsbenachteiligung zu bekämpfen in dem wir den am stärksten Benachteiligten, also Flüchtlingen, Vertriebenen und Migrantenkindern, Zugang zu Bildungsangeboten eröffnen. Wir dienen auch Communities, die möglicherweise nicht ganz in diese Kategorien passen, wenn wir Kindern helfen, die in der Nähe der größten Müllkippe Äthiopiens leben. Sie verbringen ihre Kindheit damit, Müll nach Gegenständen zu durchsuchen, die sie recyceln können, wodurch sie nicht zur Schule gehen können.

Was brauchen die Menschen dort?

Natürlich haben sie praktische Bedürfnisse nach Lebensnotwendigem. Sie haben alles hinter sich gelassen und kommen mittellos an den Küsten Europas an. Aber mehr als Nahrung, Unterkunft und Kleidung, so sagen sie es uns, ist ihr Hauptbedürfnis die Hoffnung! Sie kommen in Europa an, in der Hoffnung, Aufnahme und Schutz zu finden. Sie hoffen, dass ihre Kinder auf unserem großen, zivilisierten Kontinent eine Ausbildung und eine Zukunft erhalten. Stattdessen finden sie, dass sie nicht willkommen sind, sie treffen auf Feindseligkeit und Ablehnung, Diskriminierung und noch mehr Traumatisierung.

Was ist Deine persönliche Motivation?

Als wir erstmals von Beyond Borders hörten und von einem Filmregisseur angesprochen wurden, das Team in Lesbos einmal zu besuchen, hörten wir Gottes Stimme ganz deutlich zu uns sprechen. Wir fuhren mit unserem Auto die 2.500 km über Istanbul und nahmen zwei junge Lehrer mit. Der Besuch veränderte unser Leben, als wir uns mit Familien anfreundeten, die aus Syrien, dem Irak, Afghanistan und Somalia geflohen waren, um Frieden und Freiheit zu finden. Einige ihrer Geschichten wurden in dem 70-minütigen Dokumentarfilm “LifeJacket” festgehalten, der inzwischen preisgekrönt ist. Hier kann man den LifeJacket Trailer anschauen.

Was können unsere Leserinnen und Leser tun?

» Gehen – Haben sie Fähigkeiten, Erfahrung und Zeit? Können Sie Deutsch, Englisch, Musik usw. unterrichten? Unser Lehrplan umfasst kreative Künste, die ein bewährtes Mittel sind, um Kindern (und Erwachsenen) zu helfen, sich von Traumata zu erholen und Resilienz zu entwickeln. Die Schwelle ist nicht hoch.
» Diskutieren – Laden Sie mich ein, mit ihrer Gemeinde oder Ihrem Hauskreis zu sprechen. Wir können uns den Film „LifeJacket“ ansehen und im Anschluss an den Film ins Gespräch kommen.
» Beten – Der Dienst ist sehr hart und unsere Teams brauchen tägliches Gebet. In einem Flüchtlingslager unter schlechten Bedingungen bei 35 Grad Hitze oder Winterregen zu unterrichten ist auch auf einer wunderschönen griechischen Insel beileibe kein Urlaub!
» Unterstützen – Wir sind ein junger Dienst und expandieren schnell, um wachsenden Bedürfnissen gerecht zu werden. Derzeit eröffnen wir neue Projekte in Uganda und Griechenland (das o.g. Educational Technology Projekt auf Lesbos und in Athen, d.Red.). Wir vertrauen darauf, dass der Herr im Jahr 2021 aus Europa 40.000 € Spenden für die Bedürfnisse dieses schnell wachsenden Dienstes zur Verfügung stellt.

Danke, Nigel.

Das Interview führte Claudia Schäfer, Koordinatorin Öffentlichkeitsarbeit.

Mehr über das Projekt Hier für das Projekt spenden
Danny Plett

Am vorsommerlich wunderschönen Samstag, den 12. Juni lud Danny Plett zur Primetime um 21 Uhr MEZ ein, zu einem buchstäblichen „Wohnzimmerkonzert“. Weiterlesen

Mit dem frühen Ostersonntagmorgen verbinde ich seit meiner Kindheit zu allererst nicht etwa Eiersuche, Osternest oder einen Urlaub. Sehr eindrücklich erinnere ich mich an das Posaunenblasen auf dem großen, zentral gelegenen Friedhof meiner Heimatstadt.

An jedem Ostersonntagmorgen um 7 Uhr stand dann immer eine kleine Bläsergruppe in der Mitte des Friedhofs unter dem großen steinernen Kreuz und spielte einige wenige Osterlieder, nicht mehr als 20 Minuten. Je nach Zeitpunkt des Osterfestes im Jahr war es kalt und dunkel, mal schneite es und ein andermal war es bezaubernd schön. Es gab ein winziges Publikum, das aber nicht klatschte. Nach den Liedern wünschte man sich „Frohe Ostern“. Und das war’s dann auch schon. Als ich als Kind erstmals dabeistand, fand ich das seltsam und langweilig. Als Jugendlicher spielte ich selbst Trompete, war dabei und fand es immer noch seltsam. Warum das alles, wenn doch keiner zuhört, wenn es kalt ist und man dafür so unbarmherzig früh aufstehen muss?

Wenn ich heute daran denke, bekomme ich Gänsehaut. Was für ein herzerwärmend schönes Sinnbild ist das?! Einige Wenige verkündigen inmitten von Gräbern, diesen steingewordenen Denkmälern des Todes, das leere Grab Jesu, Seinen Sieg über den Tod. Eine Handvoll Menschen bekommen es mit. Keiner applaudiert. Die Bläser selbst gingen zuvor einsam durch leere Straßen, verrichten ihr Posaunenspiel vielleicht frierend oder müde. Aber sie sind da. Immer. Komme was wolle.

Ich höre Menschen heute sagen, dass Ostern zu feiern in diesen so viel zu lang andauernden, elenden Pandemietagen doch keinen Spaß macht, ganz ohne Urlaubsreise oder große Familienfeier, mit deutlich gedämpfter Stimmung und einfach nur großer Politik- und Lockdown-Müdigkeit. Stimmt. Schönzureden gibt es da nichts. Ich mag es auch nicht mehr hören. Und wieder denke ich an die Bläsergruppe, die unbeirrbar, in aller Unscheinbarkeit und Treue inmitten von Gräbern das Leben herausposaunt und sich dies etwas kosten lässt.

Das soll Ostern 2021 sein: Unbeirrbar, gegen alle Widrigkeiten, unaufhörlich, manchmal vielleicht trotzig oder ohne dass es viele mitbekommen und todmüde den Sieg von Jesus über die Macht der Sünde und des Todes feiern, und sei es auch noch so gedämpft.

Ich wünsche dir mit deinen Liebsten von ganzem Herzen ein gesegnetes Osterfest, voller Gänsehaut und unverrückbarer Freude über Jesus. Der HERR ist auferstanden! …


Dieser Artikel ist der erste Artikel unseres kürzlich gestarteten Newsletters. Um die künftigen Newsletter zu abonnieren, klicke hier. Das Abonnieren dauert nur eine Minute.